CDU ehrt treue Mitglieder
Birgit Ernst verdeutlichte ihre Zukunftsvorstellungen von Europa. Es sei ihr sehr wichtig, dass jeder Bezirk einen Abgeordneten mit einem bekannten Gesicht habe, der für die Wähler ansprechbar sei. Denn diese Europawahl sei eine enorm wichtige. Bisher habe sich die Europäische Union (EU) oft mit der Frage auseinandergesetzt, ob Länder, wie zum Beispiel die Türkei, reif für eine Aufnahme in die EU seien. »Jetzt will aber das erste Mal ein Land austreten«, sagte Birgit Ernst. Man müsse abwarten, was sich am 26. Mai im Vereinigten Königreich tue. Mit einem geordneten Austritt der Briten sei sie einverstanden. »Ich habe aber ein Problem damit, wenn die Briten nach der Wahl mit im Parlament sitzen und die ersten Monate zum Beispiel bei der Wahl des EU-Kommissionspräsidenten mit abstimmen«, bezog die Politikerin aus Werther im Kreis Gütersloh Position.
Die Tatsache, dass die USA im Zuge der Präsidentschaft von Donald Trump eine andere Rolle als bislang einnehmen würden, sieht die 51-Jährige ambivalent. Obwohl Donald Trump sogar gegen die EU schieße, biete diese Situation gleichermaßen eine Chance. »Wir haben die Möglichkeit, uns als EU politisch klar zu positionieren. Deutschland alleine ist dafür zu klein. Wir brauchen die EU als Gemeinschaft – auch wenn wir an die Chinesen denken«, erläuterte sie. Um diesen Aspekt zu verdeutlichen, zog die Europawahl-Kandidatin ein lokales Beispiel eines Unternehmens für Zahnprothesen aus der Region heran. »Viele Chinesen kaufen sich in heimische Firmen ein. Dieses Unternehmen musste das dank EU-Fördermitteln nicht annehmen«, sagte Birgit Ernst. Und: Als China die »Neue Seidenstraße«, die China mit dem Westen verbinden soll, plante, habe von der Europäischen Union niemand mit am Tisch gesessen. »Es ist wichtig, eine starke Union zu haben, die dem etwas entgegen setzen kann«, forderte Birgit Ernst. Auch die Fragen des Klimawandels oder die Herausforderungen der Digitalisierung werde man nur gemeinsam auf europäischer Ebene lösen können.
Sie selbst kenne sich gut mit Finanzen aus und wolle sich im Falle eines Einzugs ins Europaparlament mit der Frage einer Europäischen Steuer beschäftigen. Angesprochen auf die Diskussion um den Artikel 13, die Urheberrechtsreform, gab Birgit Ernst zu, man sei mit den Kritikern nicht gut umgegangen. »Ich glaube, dass wir da viele Stimmen verloren haben und viel tun müssen, um das wieder gutzumachen«, räumte die CDU-Kandidatin ein. Die Jubilare auf einen Blick
Bevor Birgit Ernst die Heimreise antrat, ehrte sie im Namen des Stadtverbandes der Christdemokraten langjährige und damit treue Mitglieder. Für 40 Jahre Parteizugehörigkeit wurden Marika Braun, Manfred Nolte-Ernsting (beide Ortsunion Bad Oeynhausen-Alt), Doris Meierjohann (Ortsunion Eidinghausen), Rosemarie König (Ortsunion Werste) sowie Hans-Jürgen Migge (Ortsunion Wulferdingsen-Bergkirchen) geehrt. 50 Jahre der CDU gehören Erdmann von der Chevallerie (Ortsunion Bad Oeynhausen-Alt), Dieter Büssing (Ortsunion Eidinghausen), Hans-Jürgen Schult (Ortsunion Volmerdingsen) und Gerhard Schwier (Ortsunion Wulferdingsen-Bergkirchen) an. Posthum wurde für 50 Jahre Mitgliedschaft der im März verstorbene Hans Flagmeier (Ortsunion Altstadt) geehrt.