CDU-Fraktionschef und Bürgermeisterkandidat Kurt Nagel: Klarstellung zur zukünftigen Nutzung dringend erforderlich
"Mit der Nutzungsaufgabe durch die britischen Streitkräfte besteht die Chance, die Wohnsiedlung zwischen Portastraße, Rolandstraße und Gneisenaustraße durch eine bedarfsgerechte Anpassung der Bestandsstrukturen neu auf dem Wohnungsmarkt zu positionieren und kleinräumige neue Wohnqualität zu entwickeln. Als Zielgruppe eignet sich die bisher unterrepräsentierte Nutzergruppe der jungen Familien, die von der innenstadtnahen Lage und der Nähe zu Schul- und Kitaeinrichtungen besonders profitieren,“ zeigt sich Bürgermeisterkandidat Kurt Nagel überzeugt von der Chance, die sich der Stadt aktuell bietet.
Im Rahmen eines Workshop-Verfahrens sollen die Möglichkeiten des familiengerechten Wohnens in Form eines „mitwachsenden Hauses“ aufgezeigt werden. Ziel ist, architektonische Lösungen zu entwickeln, die eine bedarfsgerechte Anpassung der baulichen Strukturen durch flexible/modulare Konzepte entsprechend der Lebenslage ermöglichen. Die Grundstücke bieten aufgrund ihrer Größe die Voraussetzungen für eine kleinräumige Entwicklung, sodass auch horizontale Erweiterungsmöglichkeiten für das mitwachsende Haus konzeptionell berücksichtigt werden sollten. Es sind zugleich Lösungsansätze für eine Optimierung des energetischen, technischen und gestalterischen Zustands der Gebäude und eine Aufwertung des Wohnumfelds zu entwickeln“ (ISEK 11.2014).
Bei dieser Kurzbeschreibung handelt es sich um das Projekt Nr. 4 des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts der Stadt Bad Oeynhausen (ISEK), das der Rat unserer Stadt am 05.11.2014 einstimmig beschlossen hat. In der Ratssitzung am 25.02.2015 wurde folglich die Ausübung der Erstzugriffsoption gegenüber der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) für die Gebäude der ehemaligen Britensiedlung ebenfalls einstimmig beschlossen. Und genau diese Beschlüsse haben für die CDU-Fraktion, haben für mich uneingeschränkt Bestand. Dem steht auch der ebenfalls einstimmige Beschluss des Hauptausschusses vom 25.03.2015 zur weiteren Sicherstellung der vorübergehenden Unterbringung von Asylbewerbern nicht entgegen. Denn es bestand Einigkeit, dass es sich bei dieser humanitären Maßnahme ausdrücklich um eine temporäre Nutzung der Britensiedlung während der Projektierung handelt. Die Einrichtung eines „Studentendorfs“ in der Britensiedlung ist für die CDU-Fraktion aus tatsächlichen Gründen unrealistisch und somit keine Option. Diese Einschätzung wird von allen Verfahrensbeteiligten uneingeschränkt geteilt. Denn der klinische Teil des Medizinstudiums von 60 Studenten der Ruhr Universität Bochum in 2016 und 120 Studenten ab 2017 wird zum weit überwiegenden Teil nicht in Bad Oeynhausen stattfinden. Der theoretische Teil der Ausbildung in OWL findet ausschließlich in Minden statt. Dort werden auch ein Hörsaal und Lehrräume errichtet. Insgesamt werden am Standort Minden neun Pflichtfächer angeboten, am Standort Herford drei, am Standort Lübbecke zwei und am Standort Bad Oeynhausen lediglich ein Pflichtfach.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass eine Erwerbsentscheidung für die Britensiedlung erst erfolgen wird, wenn die Projektstudie zum positiven Ergebnis führt, die Wertermittlung der Liegenschaft akzeptable Konditionen ausweist und die Finanzierung des Projektes unter haushaltsrechtlichen Gesichtspunkten von der Stadt Bad Oeynhausen oder einer ihrer Töchter darstellbar und vertretbar ist. Die Fraktion, so CDU-Chef und Bürgermeisterkandidat Kurt Nagel, steht diesem Projekt überaus positiv gegenüber, wenn die Eckdaten stimmen.