Bürgermeisterkandidat Lars Bökenkröger (45) hofft auf eine deutliche Mehrheit für die CDU in Bad Oeynhausen

„Der Einzug in die Stichwahl ist mir zu wenig“

Die Freude über seinen Triumph bei der Mitgliederversammlung am Donnerstagabend ist dem frisch gebackenen CDU-Bürgermeisterkandidaten Lars Bökenkröger am Freitagmorgen deutlich anzumerken. „Ich habe sehr gut geschlafen. Jetzt bin ich beflügelt und motiviert für alle Aufgaben, die vor uns liegen“, sagt er im Gespräch mit dieser Zeitung. Persönliche Gratulationen am Abend – am nächsten Morgen unzählige Anrufe und WhatsApp-Nachrichten. „Ich freue mich sehr über diesen Zuspruch“, meint der 45-Jährige. 
Dass sich Lars Bökenkröger bei der Mitgliederversammlung auch Ablehnung und Kritik ausgesetzt sah, ist wenige Stunden später vergessen. „Wenn sich zwei Kandidaten zur Wahl stellen, gibt es immer einige, die den einen, und einige, die den anderen favorisieren. Dabei kommen auch schon mal Emotionen zum Vorschein“, erklärt Kurt Nagel. Kurt Nagel sieht keine Lagerbildung in der CDU Aus diesem demokratischen Vorgang – der Wahl zwischen zwei Kandidaten – eine Lagerbildung innerhalb der CDU abzuleiten, halte er für falsch. „Wir sind eine Partei. Wir werden jetzt zusammenrücken, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen, den nächsten Bürgermeister in Bad Oeynhausen zu stellen“, sagt der CDU-Stadtverbandschef. „Jetzt beginnt die Arbeit“, stellt Lars Bökenkröger fest. Schon Helmut Kohl habe gesagt, dass das Wort „Wahlkampf“ nicht umsonst die Bestandteile „Wahl“ und „Kampf“ enthalte. „Mein Arbeitgeber unterstützt meine Kandidatur“, sagt der 45-Jährige. Seit 2015 ist er als Pressesprecher für die „OstWestfalenLippe“ GmbH in Bielefeld tätig. Auch seine Lebensgefährtin Manuela Mundt habe versichert, dass sie ihm den Rücken freihalten werde. Die 47-Jährige arbeitet bei der Sparkasse Bad Oeynhausen-Porta Westfalica. Reichlich Erfahrung in unterschiedlichen Berufsfeldern Lars Bökenkröger ist sich sicher, dass er nach einer Wahl zum Bürgermeister sowohl von seiner reichhaltigen Verwaltungserfahrung im öffentlichen Dienst als auch von seinen profunden Kenntnissen aus seiner Tätigkeit in der freien Wirtschaft profitieren würde. „Bad Oeynhausen darf nicht bloß verwaltet werden, es müssen neue Ideen definiert werden, um die Stadt voranzubringen“, meint der Christdemokrat. Er spart nicht mit Kritik an Amtsinhaber Achim Wilmsmeier. „Derzeit sollen so viele Dinge gleichzeitig angegangen werden, dass man das Gefühl hat, die Stadt ertrinkt in geplanten Projekten“, sagt Lars Bökenkröger. Eine sinnvolle Priorisierung wäre in diesem Zusammenhang aus seiner Sicht erforderlich. Als wichtigste Punkte nennt er Maßnahmen, um die Attraktivität der Innenstadt zu steigern, die Schulpolitik und den Bereich Verkehr mit einem besonderen Fokus auf dem Rückbau der Mindener Straße/Kanalstraße. Lars Bökenkröger will die Kommunikation verändern Um sich von Amtsinhaber Achim Wilmsmeier (SPD) abzusetzen, setzt Lars Bökenkröger auf eine andere Kommunikation: „Wir müssen die Bürger bei den Projekten, die wir umsetzen wollen, mitnehmen. Wir müssen erklären, was hinter einzelnen Maßnahmen steckt und warum sie nötig sind.“ Als Beispiele für eine aus seiner Sicht missglückte Kommunikation benennt er den Umgang mit dem Kahlschlag im Sielbad. „Der Einzug in die Stichwahl ist mir zu wenig. Ich möchte im ersten Wahlgang eine Mehrheit für die CDU“, sagt Lars Bökenkröger. Seine Partei werde um jeden Wähler kämpfen, betont der 45-Jährige insbesondere in Richtung der AfD, die in Bad Oeynhausen nach eigenen Angaben kurz vor der Gründung eines Stadtverbandes steht. Nach ihrer eigenen Kandidatenkür plant die CDU laut Lars Bökenkröger und Kurt Nagel von sich aus aktuell keine Gespräche mit FDP und Grünen über eine Zusammenarbeit. Wie beide Parteien im Gespräch mit dieser Zeitung betonen, halten auch sie weiter an der Suche nach eigenen Kandidaten fest. Kurt Nagel: „Wir werden die weiteren Entwicklungen aber natürlich im Auge behalten.“