Statement: Wie steht die CDU-Fraktion aktuell zur Wasserenthärtung?

Presseerklärung der CDU Fraktion vom 16. September 2019

An der Einstellung der CDU-Fraktion zur zentralen Trinkwasserenthärtung hat sich seit Beginn der Diskussion nichts geändert. Wir haben bereits im Abstimmungsheft zum Ratsbürgerentscheid vom 24. September 2017 klar Stellung bezogen und gesagt: „Die CDU-Fraktion empfiehlt aus den dargestellten Gründen ein „Nein“ zur Errichtung von zentralen Trinkwasserenthärtungsanlagen.“
Quelle: Stadt Bad OeynhausenQuelle: Stadt Bad Oeynhausen
Die Gründe waren damals und sind heute noch: Die Qualität des Trinkwassers wird durch eine Enthärtung nicht besser, nur anders. Mit der Enthärtung wird nur eine mittlere Härte erreicht. Wer weiches Wasser möchte, muss weiterhin dezentral enthärten. Durch die Enthärtung entstehen erhebliche Trinkwasserverluste von ca. 20%, das sogenannte Abschlagswasser. Diese Tatsache haben wir bereits 2017 als sehr kritisch eingestuft, vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Trinkwasserverknappung, die sich mehr als bestätigt hat.
 
Wir haben die Investitionskosten von seinerzeit 5 Millionen Euro, die aus einer groben Schätzung einer Konzept-Studie aus Juli 2015 resultierten und die Betriebskosten von ca. 522.000,00 Euro für nicht belastbar eingestuft. Unsere Einschätzung hat sich mit aktuellen Investitionskosten von 8 Millionen Euro mehr als bestätigt. Damit steht auch eindeutig fest, dass bei einer Umsetzung des Projektes die Verteuerung des Wasserpreises mit den angegebenen 0,31 Euro nicht zu halten sein wird. Auch die ebenfalls geschätzten Einsparungen beim Verbrauch von Waschmittel etc. von etwa 0,50 Euro pro m³ Trinkwasserverbrauch halten wir nach wie vor für nicht valide.
 
Abschließend sagen wir aber sehr deutlich, dass wir uns nicht vorstellen können, die mehrheitliche Entscheidung unserer Bürger mit 60% durch den Ratsbürgerentscheid schlicht durch Zeitablauf zu kassieren oder zu vertagen und die Bürger in Unkenntnis zu lassen.

Kurt Nagel, Fraktionsvorsitzender