Widerstand wächst weiter

Nach der BBO übt Ortsunion Altstadt Kritik am Ablauf der Ginkgo-Fällung

Die geplante Neugestaltung von Teilbereichen der Fußgängerzone sorgt weiter für Gesprächsstoff. Insbesondere das Thema Bäume beschäftigt Politiker und Anlieger. Im Zuge eines Ortstermins hat nun die Ortsunion Altstadt der Verwaltung mangelhafte Kommunikation bezüglich der Entfernung des Ginkgobaums an der Viktoriastraße vorgeworfen.
Die Ortsunion Altstadt platziert an der Viktoriastraße symbolisch einen Apfelbaum: (von links) Joachim Knollmann, Alexander Nolte-Ernsting, Helke Nolte-Ernsting, Kurt Nagel und Stefan Redeker. In der Nähe hatte der Ginkgobaum gestanden. Foto: Philipp BültDie Ortsunion Altstadt platziert an der Viktoriastraße symbolisch einen Apfelbaum: (von links) Joachim Knollmann, Alexander Nolte-Ernsting, Helke Nolte-Ernsting, Kurt Nagel und Stefan Redeker. In der Nähe hatte der Ginkgobaum gestanden. Foto: Philipp Bült

Die heimischen CDU-Politiker Helke Nolte-Ernsting (Vorsitzende der Ortsunion Altstadt), Fraktionschef Kurt Nagel, Joachim Knollmann, Alexander Nolte-Ernsting und Stefan Redeker hatten zu einem Gespräch an der Viktoriastraße eingeladen. Dort, wo wie berichtet im Zuge des ersten Bauabschnitts zur Neugestaltung der Fußgängerzone derzeit eine neue Bepflasterung erfolgt, hatte ein Ginkgobaum, dessen Art einst zum Baum des Jahrtausends gekürt worden war, gestanden. Die Bauarbeiten erfolgen im Zuge der Umsetzung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK). Die Stadt hatte den Baum im Zuge der Bauarbeiten indes entfernen lassen. Zunächst blieb unklar, ob der Ginkgobaum danach eingelagert oder aber endgültig entsorgt worden war.

Das sagt die Stadt

Auf Anfrage bezieht die Stadt Stellung zu diesem Thema. So habe der Ginkgobaum ursprünglich versetzt und umgepflanzt werden sollen, da er die Feuerwehrzufahrt an der Viktoriastraße eingeschränkt habe. Der Baum habe dann, nach Abschluss der Bauarbeiten, an einen neuen Standort gesetzt werden sollen. »Angesichts des trockenen Sommers hätte der Baum aufgrund seines Zustandes das erste Umpflanzen mit großer Wahrscheinlichkeit schon nicht verkraftet. Daher wurde entschieden, den Baum zu fällen und stattdessen nach Abschluss der Bauarbeiten einen neuen, gesunden Baum zu pflanzen«, sagte Stadtsprecher Volker Müller-Ulrich. Ebenso wie zuvor die Bürger für Bad Oeynhausen stellt sich die Ortsunion Altstadt gegen das Fällen des Ginkgobaums. Zu hinterfragen sei das weitere mögliche Abholzen dreier Bäume im Bereich Portastraße/Paul-Baehr-Straße.

Im Zuge einer Informationsveranstaltung am 1. Oktober hatte Peter Schatz vom zuständigen Planungsbüro WES-Landschaftsarchitektur die Ausführungsplanung zu den Maßnahmen des zweiten Bauabschnittes vorgestellt. In der an seinen Vortrag anschließenden Diskussion hatte Schatz sichtlich genervt auf Einlassungen und Fragen der Besucher reagiert, insbesondere bezüglich der drei Bäume an der Ecke Portastraße/Paul-Baehr-Straße (das WESTFALEN-BLATT berichtete exklusiv). Der anwesende Bürgermeister Achim Wilmsmeier hatte sich zu diesem Thema seinerzeit nicht geäußert. »Wir regen uns darüber auf, dass der Ginkgo weg ist. Wir als Ortsunion Altstadt fühlen uns für dieses Gebiet verantwortlich«, sagte Ortsunions-Vorsitzende Helke Nolte-Ernsting am Mittwoch. »Die Verwaltung hätte klar kommunizieren müssen, dass der Baum gefällt worden ist«, sagte Kurt Nagel.

Zukunft der Bäume unklar

Laut Aussage der Stadtwerke Bad Oeynhausen befinden sich im Stadtgebiet 14.000 Straßenbäume, weitere 3000 Bäume im Kurpark. Aktuell schlage die Verwaltung vor, drei von 32 Bäumen rund um die Deutsche Bank zu fällen, »um den Platz offener und erlebbarer zu gestalten«, betonte Müller-Ulrich: »Selbstverständlich würde für die drei gefällten Bäume Ersatz gepflanzt.« Die Entscheidung darüber fälle die Politik.

Ihre Meinung zu den geplanten Fällungen habe sich die CDU noch nicht gebildet, sagte Nagel. Immobilienmakler Falco Buller, seit 1972 mit seiner Firma in unmittelbarer Nähe in der Innenstadt ansässig, kann die Maßnahmen nicht nachvollziehen. »Das ist die letzte grüne Oase, die es in der Innenstadt gibt. Diese Pläne sind nicht für die Menschen gemacht«, sagte er.